Sonntag, 25. September 2016

Von Seminaren und Ausflügen

Es gäbe so viel zu erzählen, dass ich gar nicht alles in einen Bericht packen kann. Deshalb kommt Eins nach dem Anderen... Peu à peu...

Am Freitag (im Grunde genommen sogar noch bevor ich meinen letzten Bericht online gestellt haben) hatten wir ein Einstiegsseminar von Asevec, der togolesischen Organisation, die uns betreut. Mit etwas Verspätung trafen wir Freiwilligen aus meiner WG ein (von wegen deutsche Pünktlichkeit), wo die anderen Freiwilligen und ein paar Togoer*innen schon warteten. Wie sich herausstellte waren das die Ansprechpartner oder Vorgesetzten unserer Einsatzstellen. Ich blickte mich im Raum um und überlegte, wer wohl von meiner Einsatzstelle sein würde. Ich war ganz schön aufgeregt, denn der erste Eindruck ist ja bekanntlich sehr wichtig! Valentina, eine Mitfreiwillige, löste die Frage dann auf: Der Mann neben ihr war mein Ansprechpartner. Ich bin also hin und habe mich kurz vorgestellt, doch dann ging es nach einer kurzen Begrüßung auch schon los mit dem eigentlichen Programm des Tages. Wir haben über Freundschaft gesprochen, über das, was für uns Freundschaft ausmacht, denn wir alle wünschen uns ein gutes, harmonisches Arbeitsklima.


Die für mich wichtigste Einheit bestand daraus, dass jeder für sich seine Befürchtungen, Erwartungen und Wünsche aufschrieb und wir schlussendlich die Punkte vorstellten, auf die wir uns in Gruppen geeinigt hatten, die Freiwilligen, die Ansprechpartner*innen der Einsatzstellen und die Mitarbeiter*innen von Asevec.
Besonders interessant war es zu hören worüber sich die Einsatzstellen Gedanken machen. Sie erwarten selbstverständlich, dass wir unsere Arbeit ernst nehmen und nicht vernachlässigen, unvoreingenommen und offen sind in Bezug auf unsere Einsatzstelle und uns mit Engagement einbringen! Mein Ansprechpartner hat mir auch nochmal persönlich gesagt, dass ich nicht zögern soll eigene Ideen einzubringen und Probleme anzusprechen. Mal sehen, wie das dann so laufen wird. Er schien auf jeden Fall sehr sympathisch und wir haben uns beim Mittagessen nett unterhalten. Ich habe Einiges über die Schule gefragt, ein paar Gebärden gelernt und gemerkt, dass es mit meinem Französisch besser klappt als ich befürchtet habe. Jetzt bin ich umso motivierter anzufangen!!!

Am nächsten Tag war ein Ausflug geplant und wir machten uns mit einem Kleinbus und Monsieur Sanis Auto auf den Weg. Unser erstes Ziel: Aneho Plage. Sandstrand, Palmen und Wellen. Einfach traumhaft schön! 

Wir, das sind hier die Mitarbeiter von Asevec und wir Freiwillige (bis auf 2 die leider krank waren)
Schließlich ging es noch eine kurze Strecke weiter im Auto, dann machten wir wieder Halt. Ein paar Meter weiter sahen wir den Lac Togo, Togos größten See, an dessen Ufer eine Pirogue lag. Nacheinander setzten wir also mit 2 Booten nach Togoville, ehemals Togostadt, über. Von diesem Ort kommt der Name des Landes Togo! Hier wurde 1884 der Protektoratsvertrag von Gustav Nachtigall, dem deutschen Generalkonsul für Westafrika und dem örtlichen König Mlapa III. geschlossen, womit Togo deutsche Kolonie wurde. Daran erinnert heute noch ein Denkmal, welches unser Guide als Monument der deutsch-togolesischen Freundschaft vorstellte.

Denkmal der deutsch-togolesischen Freundschaft - Die linke Figur steht für Deutschland, die rechte Togo.

Am Mittwoch folgte dann schon wieder der nächste Strandausflug, diesmal zum Coco Beach in Lomé! Die Wellen waren total groß, doch wir ließen es uns nicht nehmen ins Wasser zu gehen. Wenn auch nicht zum Schwimmen, dann doch um zu plantschen und zu versuchen den Wellen Stand zu halten!

Wo das wohl ist? ;) © Cindy
Ab in die Wellen!  ©Valentina

Da die Jungs immer so viel mit uns unternehmen und uns bei allem Möglichen helfen, hatten wir uns überlegt, sie im Gegenzug zu uns einzuladen für Samstag, also gestern. Als Hauptgang sollte es unspektakulär Nudeln mit Tomatensoße geben, aber zum Nachtisch Pfannkuchen - und das für 25 Personen!! Morgens haben wir dafür noch Ananasmarmelade eingekocht und so kam es, dass wir gefühlt den ganzen Tag in der Küche standen. Aber es hat sich gelohnt! Unsere Pfannkuchen kamen super an und es war ein schöner Abend!

Da ich noch nicht anfangen konnte zu arbeiten, fühlt es sich hier zum Teil noch wie Urlaub an. Ich freue mich, wenn ich endlich meine Einsatzstelle gezeigt bekomme und die Arbeit beginnt (hoffentlich morgen...) ! Der offiziellen Schulbeginn ist dieses Jahr erst am 17. Oktober (er wurde wegen einer Konferenz um einige Wochen verschoben), aber ich hoffe, dass ich schon bevor die Kinder kommen anfangen kann! ;)

À bientôt, Eure Alina

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