Es gäbe so viel zu erzählen, dass ich gar nicht alles in
einen Bericht packen kann. Deshalb kommt Eins nach dem Anderen... Peu à peu...
Am Freitag (im Grunde genommen sogar noch bevor ich meinen
letzten Bericht online gestellt haben) hatten wir ein Einstiegsseminar von
Asevec, der togolesischen Organisation, die uns betreut. Mit etwas Verspätung
trafen wir Freiwilligen aus meiner WG ein (von wegen deutsche Pünktlichkeit),
wo die anderen Freiwilligen und ein paar Togoer*innen schon warteten. Wie sich
herausstellte waren das die Ansprechpartner oder Vorgesetzten unserer
Einsatzstellen. Ich blickte mich im Raum um und überlegte, wer wohl von meiner
Einsatzstelle sein würde. Ich war ganz schön aufgeregt, denn der erste Eindruck
ist ja bekanntlich sehr wichtig! Valentina, eine Mitfreiwillige, löste die Frage
dann auf: Der Mann neben ihr war mein Ansprechpartner. Ich bin also hin und
habe mich kurz vorgestellt, doch dann ging es nach einer kurzen Begrüßung auch
schon los mit dem eigentlichen Programm des Tages. Wir haben über Freundschaft
gesprochen, über das, was für uns Freundschaft ausmacht, denn wir alle wünschen
uns ein gutes, harmonisches Arbeitsklima.
Die für mich wichtigste Einheit bestand daraus, dass jeder
für sich seine Befürchtungen, Erwartungen und Wünsche aufschrieb und wir
schlussendlich die Punkte vorstellten, auf die wir uns in Gruppen geeinigt
hatten, die Freiwilligen, die Ansprechpartner*innen der Einsatzstellen und die Mitarbeiter*innen von Asevec.
Besonders interessant war es zu hören worüber sich die
Einsatzstellen Gedanken machen. Sie erwarten selbstverständlich, dass wir
unsere Arbeit ernst nehmen und nicht vernachlässigen, unvoreingenommen und
offen sind in Bezug auf unsere Einsatzstelle und uns mit Engagement einbringen!
Mein Ansprechpartner hat mir auch nochmal persönlich gesagt, dass ich nicht zögern
soll eigene Ideen einzubringen und Probleme anzusprechen. Mal sehen, wie das
dann so laufen wird. Er schien auf jeden Fall sehr sympathisch und wir haben
uns beim Mittagessen nett unterhalten. Ich habe Einiges über die Schule
gefragt, ein paar Gebärden gelernt und gemerkt, dass es mit meinem Französisch besser
klappt als ich befürchtet habe. Jetzt bin ich umso motivierter anzufangen!!!
Am nächsten Tag war ein Ausflug geplant und wir machten uns
mit einem Kleinbus und Monsieur Sanis Auto auf den Weg. Unser erstes Ziel: Aneho
Plage. Sandstrand, Palmen und Wellen. Einfach traumhaft schön!
Wir, das sind hier die Mitarbeiter von Asevec und wir Freiwillige (bis auf 2 die leider krank waren) |
Schließlich ging es noch eine kurze Strecke weiter im Auto,
dann machten wir wieder Halt. Ein paar Meter weiter sahen wir den Lac Togo,
Togos größten See, an dessen Ufer eine Pirogue lag. Nacheinander setzten wir
also mit 2 Booten nach Togoville, ehemals Togostadt, über. Von diesem Ort kommt der Name des Landes
Togo! Hier wurde 1884 der Protektoratsvertrag von Gustav Nachtigall, dem
deutschen Generalkonsul für Westafrika und dem örtlichen König Mlapa III.
geschlossen, womit Togo deutsche Kolonie wurde. Daran erinnert heute noch ein
Denkmal, welches unser Guide als Monument der deutsch-togolesischen
Freundschaft vorstellte.
Denkmal der deutsch-togolesischen Freundschaft - Die linke Figur steht für Deutschland, die rechte Togo. |
Am Mittwoch folgte dann schon wieder der nächste
Strandausflug, diesmal zum Coco Beach in Lomé! Die Wellen waren total groß,
doch wir ließen es uns nicht nehmen ins Wasser zu gehen. Wenn auch nicht zum
Schwimmen, dann doch um zu plantschen und zu versuchen den Wellen Stand zu
halten!
Wo das wohl ist? ;) © Cindy |
Ab in die Wellen! ©Valentina |
Da die Jungs immer so viel mit uns unternehmen und uns bei
allem Möglichen helfen, hatten wir uns überlegt, sie im Gegenzug zu uns
einzuladen für Samstag, also gestern. Als Hauptgang sollte es unspektakulär Nudeln mit
Tomatensoße geben, aber zum Nachtisch Pfannkuchen - und das für 25 Personen!! Morgens
haben wir dafür noch Ananasmarmelade eingekocht und so kam es, dass wir gefühlt
den ganzen Tag in der Küche standen. Aber es hat sich gelohnt! Unsere
Pfannkuchen kamen super an und es war ein schöner Abend!
Da ich noch nicht anfangen konnte zu arbeiten, fühlt es sich
hier zum Teil noch wie Urlaub an. Ich freue mich, wenn ich endlich meine
Einsatzstelle gezeigt bekomme und die Arbeit beginnt (hoffentlich morgen...) !
Der offiziellen Schulbeginn ist dieses Jahr erst am 17. Oktober (er wurde wegen
einer Konferenz um einige Wochen verschoben), aber ich hoffe, dass ich schon bevor
die Kinder kommen anfangen kann! ;)
À bientôt, Eure Alina
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