Samstag 22.10, 4Uhr – der Wecker klingelt! Wir müssen
aufstehen, denn um 5Uhr wollen wir abfahren nach Badou. Schnell noch ein
kleines Frühstück, dann das Moskitonetz und letzte Sachen in den Rucksack
packen, während richtige Gute-Laune-Musik läuft. Draußen ist es noch dunkel,
aber drinnen heißt es „Walking on sunshine“! J
Ich bin erstaunt, dass unsere WG tatsächlich pünktlich
abfahrbereit wäre, wo es doch so früh am Morgen ist, aber: Der Bus ist noch
nicht da und bis wir schließlich auf dem Weg sind ist es nach 6Uhr. Erst geht
es nach Atakpamé, wo wir Judith und Bernadette abholen und dann mit einem
leckeren Frühstück gestärkt weiter nach Badou...
Bus beladen – im Innenraum ist kein Platz, deshalb kommt alles Gepäck aufs Dach! ©Stella Lorenz |
...hauptsächlich Grün und das tut nach dem ganzen Großstadt-Leben einfach mal gut! ©Tabea Schröder |
...Badou ist eine kleine Stadt weiter nördlich und ist bekannt
für „la Cascade d’Agloa“, einen 100m hohen Wasserfall. Und genau der war unser
Ziel!
Von unserer Unterkunft aus, ging es hinter dem Haus in den
Wald, vorbei an Kakao- und Kaffeesträuchern. Hin und wieder mussten wir durch
einen Wasserlauf und so ging es Stück für Stück bergauf. Allein der Weg dahin war für mich als
Naturfreundin unglaublich toll. Irgendwann zeigte unser Guide in die Äste eines
Bäumes, der einige Meter weiter über den Bach ragte. Erst wusste ich nicht was
er meinte, doch dann sah ich die Bewegung einer sich durchs Geäst schlängelnden
Schlage.
Und dann kam irgendwann der Wasserfall in Sicht! Ein
Anblick, der unbeschreiblich schön ist, deshalb kommt an dieser Stelle einfach
ein Foto, auch wenn selbst das nicht die ganze atemberaubende Schönheit zeigen
kann.
La Cascade d’Agloa ©Stella Lorenz |
Und dann auch noch in das kühle Nass springen, in das Becken
am unteren Ende des Wasserfalles. Es war einfach toll! Im Vergleich zum
Wasserfall waren wir Menschen ganz klein, ich blickte hoch, den Kopf in den
Nacken gelegt und ich weiß noch wie beeindruckt ich war... J
Auf dem Rückweg - Naturschönheit so weit das Auge reicht ©Stella Lorenz |
Es gab nur eine Sache, die mich betrübt hat... Auf dem Weg
lagen immer wieder die leeren Plastikverpackungen von Snacks, Wasserpäckchen
oder Getränkedosen... Die Spur der Touristen ist also deutlich sichtbar und das
in der Natur, die doch eigentlich so wunderschön ist. Die Naturschützerin in mir hat sich an
Müllsammmelaktionen mit der WWF Jugend erinnert und so wurde die erste
Plastiktüte, die ich gefunden habe zum Müllbeutel, den ich auf dem Rückweg zur
Unterkunft füllte.
Dort angekommen ging ein Teil der Gruppe unser Abendessen
vorbereiten: Fufu, eines der Nationalgerichte, eine Art Brei aus Yamswurzeln,
der mit verschiedenen Saucen gegessen wird. Bei uns gab es eine Erdnusssauce
und ich kann nur sagen: MEGA LECKER! J
Den Abend ließen wir noch schön ausklingen, zum Teil am Lagerfeuer, zum Teil
beim Tanzen und als es am nächsten Tag schon wieder „Abfahrt“ hieß wäre ich
gerne noch länger geblieben.
Aber auch Lomé ist natürlich schön und ich bin nach wie vor
sehr glücklich hier, in der Stadt, in der WG, in der Einsatzstelle, einfach
alles.
Die letzte Woche mit den Kindern war wieder richtig gut, ich
merke wie es sich einspielt und ich habe die Kleinen schon jetzt richtig lieb
gewonnen. Besonders schön war es am Freitagnachmittag, als ich eigentlich
durchgängig ein Kind auf dem Schoß hatte, während wir gemütlich auf dem Boden
der Terrasse saßen und gespielt haben. Abgesehen von der Zeit zum Spielen,
lernen die Kinder immer wieder neue Wörter und Lieder auf Gebärdensprache und
auch ich lerne mit.
Am Ende einer Arbeitswoche kann ich mich dann immer wieder
auf ein leckeres Freitagabend-Essen freuen. Es hat mittlerweile schon Ritual-Charakter,
dass Chryst, Anicet, Christian, Yannick und Koami oder zumindest einige von
ihnen, bei uns vorbeikommen und togolesisch kochen. Letzten Freitag gab es eine
spezielle Sorte Pâte (Maisbrei), mit Gemüse und gefüllte Teigtaschen, ebenfalls
aus Maismehl. Ich werde versuchen so viele Gerichte wie möglich davon zu
lernen, denn ich muss sagen egal was sie kochen, bisher hat es immer
geschmeckt! Bei Gelegenheit mache ich auch mal ein Foto von unserem nächsten
Festmahl. J
Bis dahin verabschiede ich mich mit sonnigen Grüßen aus
Lomé, Eure Alina
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