Dienstag, 1. November 2016

Über einen Ausflug ins Grüne und die bunten Seiten des Lebens hier

Samstag 22.10, 4Uhr – der Wecker klingelt! Wir müssen aufstehen, denn um 5Uhr wollen wir abfahren nach Badou. Schnell noch ein kleines Frühstück, dann das Moskitonetz und letzte Sachen in den Rucksack packen, während richtige Gute-Laune-Musik läuft. Draußen ist es noch dunkel, aber drinnen heißt es „Walking on sunshine“! J
Ich bin erstaunt, dass unsere WG tatsächlich pünktlich abfahrbereit wäre, wo es doch so früh am Morgen ist, aber: Der Bus ist noch nicht da und bis wir schließlich auf dem Weg sind ist es nach 6Uhr. Erst geht es nach Atakpamé, wo wir Judith und Bernadette abholen und dann mit einem leckeren Frühstück gestärkt weiter nach Badou...

Bus beladen – im Innenraum ist kein Platz, deshalb kommt alles Gepäck aufs Dach! ©Stella Lorenz
Was es draußen so alles zu sehen gibt?!... ©Stella Lorenz
...hauptsächlich Grün und das tut nach dem ganzen Großstadt-Leben einfach mal gut! ©Tabea Schröder
...Badou ist eine kleine Stadt weiter nördlich und ist bekannt für „la Cascade d’Agloa“, einen 100m hohen Wasserfall. Und genau der war unser Ziel!

Von unserer Unterkunft aus, ging es hinter dem Haus in den Wald, vorbei an Kakao- und Kaffeesträuchern. Hin und wieder mussten wir durch einen Wasserlauf und so ging es Stück für Stück bergauf.  Allein der Weg dahin war für mich als Naturfreundin unglaublich toll. Irgendwann zeigte unser Guide in die Äste eines Bäumes, der einige Meter weiter über den Bach ragte. Erst wusste ich nicht was er meinte, doch dann sah ich die Bewegung einer sich durchs Geäst schlängelnden Schlage.
Und dann kam irgendwann der Wasserfall in Sicht! Ein Anblick, der unbeschreiblich schön ist, deshalb kommt an dieser Stelle einfach ein Foto, auch wenn selbst das nicht die ganze atemberaubende Schönheit zeigen kann.

La Cascade d’Agloa  ©Stella Lorenz
Und dann auch noch in das kühle Nass springen, in das Becken am unteren Ende des Wasserfalles. Es war einfach toll! Im Vergleich zum Wasserfall waren wir Menschen ganz klein, ich blickte hoch, den Kopf in den Nacken gelegt und ich weiß noch wie beeindruckt ich war... J

Auf dem Rückweg - Naturschönheit so weit das Auge reicht ©Stella Lorenz
Es gab nur eine Sache, die mich betrübt hat... Auf dem Weg lagen immer wieder die leeren Plastikverpackungen von Snacks, Wasserpäckchen oder Getränkedosen... Die Spur der Touristen ist also deutlich sichtbar und das in der Natur, die doch eigentlich so wunderschön ist.  Die Naturschützerin in mir hat sich an Müllsammmelaktionen mit der WWF Jugend erinnert und so wurde die erste Plastiktüte, die ich gefunden habe zum Müllbeutel, den ich auf dem Rückweg zur Unterkunft füllte.
Dort angekommen ging ein Teil der Gruppe unser Abendessen vorbereiten: Fufu, eines der Nationalgerichte, eine Art Brei aus Yamswurzeln, der mit verschiedenen Saucen gegessen wird. Bei uns gab es eine Erdnusssauce und ich kann nur sagen: MEGA LECKER! J Den Abend ließen wir noch schön ausklingen, zum Teil am Lagerfeuer, zum Teil beim Tanzen und als es am nächsten Tag schon wieder „Abfahrt“ hieß wäre ich gerne noch länger geblieben.

Aber auch Lomé ist natürlich schön und ich bin nach wie vor sehr glücklich hier, in der Stadt, in der WG, in der Einsatzstelle, einfach alles.
Die letzte Woche mit den Kindern war wieder richtig gut, ich merke wie es sich einspielt und ich habe die Kleinen schon jetzt richtig lieb gewonnen. Besonders schön war es am Freitagnachmittag, als ich eigentlich durchgängig ein Kind auf dem Schoß hatte, während wir gemütlich auf dem Boden der Terrasse saßen und gespielt haben. Abgesehen von der Zeit zum Spielen, lernen die Kinder immer wieder neue Wörter und Lieder auf Gebärdensprache und auch ich lerne mit.
Am Ende einer Arbeitswoche kann ich mich dann immer wieder auf ein leckeres Freitagabend-Essen freuen. Es hat mittlerweile schon Ritual-Charakter, dass Chryst, Anicet, Christian, Yannick und Koami oder zumindest einige von ihnen, bei uns vorbeikommen und togolesisch kochen. Letzten Freitag gab es eine spezielle Sorte Pâte (Maisbrei), mit Gemüse und gefüllte Teigtaschen, ebenfalls aus Maismehl. Ich werde versuchen so viele Gerichte wie möglich davon zu lernen, denn ich muss sagen egal was sie kochen, bisher hat es immer geschmeckt! Bei Gelegenheit mache ich auch mal ein Foto von unserem nächsten Festmahl. J


Bis dahin verabschiede ich mich mit sonnigen Grüßen aus Lomé, Eure Alina

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