Wenn ich am Anfang gefragt wurde wie lange ich in Togo bleiben werde, war meine
Antwort immer ganz einfach 1 Jahr. Mittlerweile antworte ich 9,5 Monate, denn
2,5 Monate bin ich nun schon hier in Lomé... unglaublich wie die Zeit vergeht...
Mir geht es hier nach wie vor super gut, sowohl
gesundheitlich als auch mit allem anderen. Langweilig wird es hier auf
jedenfalls nicht und ich hab schon wieder so viel zu erzählen...
Mara und ich geben mittlerweile jeden Samstag einen Deutschkurs
für Kinder bei der Organisation Midjo-Togo (hier kommt ihr zum Blog, sogar auf
Französisch und DEUTSCH). Wir führen den
Deutschkurs fort wie andere VIA-Freiwillige in den Jahren vor uns. Mittlerweile
sind wir der vierte Jahrgang. Die Kinder sind zwischen 7 und 14Jahren alt und
sind sehr motiviert zu lernen. Die Atmosphäre ist toll und es macht riesigen
Spaß. Ich freue mich jede Woche aufs Neue auf den Deutschkurs, darauf mit den
Kindern „Bruder Jakob“ zu singen, Tiernamen zu lernen und das Fliegerlied!
Am Fußball spielen nach dem Deutschkurs – auch hier sind die Kids motiviert!
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Bei Midjo-Togo geben Mara und ich aber nicht nur den
Deutschkurs, sondern wir haben auch angefangen im Tanzkurs mitzumachen J Bisher hatte ich erst
eine Stunde, aber von der kann ich sagen, dass es großen Spaß gemacht hat und
toll war sich zu bewegen. Der Tanzkurs findet immer Mittwochs und Freitags
statt, wobei ich nur freitags hingehen kann, weil ich mittwochs abends immer
bis 19Uhr arbeite.
Seit letzter Woche arbeite ich jetzt nämlich dienstags und
mittwochs von 13-19Uhr statt, wie an den anderen Tagen, von 7-12Uhr und
15-17Uhr. Die Schule bietet die Möglichkeit, dass die Kinder die Zeit von
Montag bis Freitag komplett in der Schule verbringen und in den dazugehörigen
Schlafräumen übernachten. Einige Kinder haben einen weiten Schulweg und
deswegen wird das Angebot gerne genutzt. Ich wollte auch mit diesen Kindern arbeiten
und daraus haben sich die veränderten Arbeitszeiten ergeben. Ich freue mich nun auch
mit den Älteren etwas zu machen und von ihnen Gebärdensprache zu lernen. Das
konnte ich von den Kleinen im Kindergarten nämlich nicht so gut, weil sie
selbst noch keine Gebärdensprache können. Um das zu lernen sind sie im
Kindergarten, weshalb ich es umso wichtiger finde, dass ich sie lerne um es
ihnen beibringen zu können.
Eine Woche habe ich jetzt schon mit den neuen Zeiten
gearbeitet und ich muss sagen, ich bin total glücklich damit! Am Mittwoch habe
ich ein Springseil und mein altes Diabolo, das ich aus Deutschland mitgenommen
habe, mitgebracht und die Kinder haben sich riesig gefreut. So haben wir
stundenlang gespielt und später noch Armbänder geflochten und geknüpft. Die Zeit verging wie im Flug und am nächsten
Morgen wurde ich direkt mehrfach gefragt, wann wir wieder Armbänder machen.
Vor dem Schulbeginn hatte ich ja schon das Gefühl angekommen
zu sein bis dann mit der Arbeit nochmal ein ganz neuer Aspekt hinzugekommen
ist, an den ich mich gewöhnen musste. 5 Wochen arbeite ich mittlerweile schon
als Freiwillige an der École Éphphata und ja, ich habe mich eingewöhnt. Morgens um 6Uhr
aufstehen, frühstücken, mit dem Moto zur Arbeit fahren, die Mittagspause mit
den Mädels in der WG und abends noch gemeinsam zusammen sitzen – das gehört zu
meinem Leben hier!
Dann gibt es auch immer mal ganz außergewöhnliche Tage, zum
Beispiel der 9. November. Vielleicht erinnert ihr euch auch an den Tag,
Stichwort: Wahlergebnisse der US-Präsidentschaftswahl. Auch wenn ich hier auf die
aktuellen Ausgaben der Heute Show, meines Lieblings-Nachrichten-Satire-Magazins,
verzichten muss, die mich in Deutschland immer informiert, bekommen wir
natürlich mit was auf der Welt abgeht.
Am 9.November mussten wir VIA-Freiwilligen alle zum „Service
de Passeport“, wo wir unsere Aufenthaltsgenehmigung, die „Carte de sejour“
beantragen mussten. Insgesamt verbrachten wir 5,5Stunden dort und verfolgten
die Wahlergebnisse. Nicht, dass unsere Laune durch das stundenlange Warten seit
6:30Uhr schon schlecht genug gewesen wäre... Wer mich kennt, kann sich ungefähr
denken wie fassungslos ich über den Sieg von Trump war. Den anderen
Freiwilligen ging es genauso und Monsieur Sani, unser Koordinator, dessen Sohn
im Übrigen Barack heißt, fand es auch erschreckend!
Doch selbst an so einem Tag, gab es etwas das mich
aufmuntern konnte, nämlich die Kinder im Projekt und die Mädels in meiner WG!
In der WG läuft generell alles prima! Ein paar von uns wollten am Freitag zu
einem Reggae-Konzert von NOSLIW, einem deutschen Musiker. Es sollte in einer
Schule stattfinden ausgerichtet vom Goetheinstitut. Gut dachte ich, im
Goetheinstitut ist vielleicht einfach ein bisschen wenig Platz – falsch gedacht.
Am Eingang zur Aula, in der fast ausschließlich Schüler saßen, wurden uns
Hefte, Stifte, ein Lineal und andere Give-Aways in die Hand gedrückt. Wie waren
auf der „NOSLIW Schul-Reagae-Tour in Westafrika“ - Nicht so ganz das, was wir erwartet
hatten.
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Am nächsten Morgen sind wir dann auf den Grand Marche
gefahren um Pagne zu kaufen. Jetzt habe ich 3 wunderschöne Stoffe mehr und
freue mich, mir daraus etwas schneidern zu lassen. Am Abend gab es dann noch
leckeres togolesisches Essen und ein paar Ausgaben der Heute Show von
September, die auf einem Stick im Päckchen von zu Hause drin waren (Danke
Basti! <3) - Ein toller Samstag!
Vielfältige Auswahl an Pagne auf dem Grand Marché Lomé
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Baignes (irgendwas Frittiertes aus Bohnen), Koliko und Gemüse – Mhmmm! J |
Es gefällt mir hier so gut, dass ich mich wirklich auf die
kommenden 9,5 Monate freue! #Mehr davon J
Liebste Grüße aus Lomé, eure Alina
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