Freitag, 27. Januar 2017

Ab in den Norden...

Wie versprochen will ich euch noch von unserer Reise in den Norden von Togo erzählen. Besser spät als nie, oder?
Am 25. Dezember ging es ab in den Norden, genauer gesagt erst nach Sokode und ein paar Tage später nach Kara. Soweit unsere Planung. Und ehrlich, viel mehr hatten wir wirklich nicht geplant. Das ganze würde also eine recht spontane Unternehmung werden.
Immerhin fanden wir problemlos einen Kleinbus nach Sokode, der uns mitnahm. Kurz vor Sokode dann die Frage unseres Fahrers wo genau in Sokode er uns rauslassen soll. Gute Frage! Wir dachten es gebe eine allgemeine Station. Zwei Freundinnen von uns waren ein paar Tage vorher nach Sokode gefahren und hatten im Hotel Aleheri übernachtet. Na dann also zum Hotel Aleheri, wo wir mit etwas Glück noch die letzten drei ventilierten Zweierzimmer bekamen. Ich war positiv überrascht von den Zimmern und dem Preisleistungsverhältnis. Eine Voraussetzung für schöne Urlaubstage war also schonmal erfüllt. Gegenüber gab es eine Cafeteria, d.h. das Abendessen war auch gesichert und später saßen wir noch auf dem Balkon des Hotels und genossen unseren ersten Abend.

Das Hotel liegt eher am Rande von Sokode mit diesem Blick vom Balkon tagsüber
Am nächsten Morgen nach einem wohlverdienten Frühstück in einer lange gesuchten Cafeteria schlenderten wir dann über den Markt von Sokode, der gegenüber der großen Moschee von Sokode liegt.

Buntgemischte Warenvielfalt auf dem Markt in Sokode ©Hannah Kölle

Die Moschee in Sokode und noch etwas ganz charakteristisches für unseren Urlaub: Fan milk! Fanmilk ist eine Eis-Marke, die von Verkäufern auf Fahrrädern angeboten wird und die in jeder größeren Stadt durch die Straßen fahren. Durch das unverkennbare Tröten hört man immer schon aus der Entfernung: „Ah, da kommt Fanmilk!“ In unseren paar Urlaubstagen folgte darauf ziemlich oft die Frage: „Und was für eine Sorte nehmen wir diesmal??“ ©Hannah Kölle

Valentina, Patricia, Mara und ich (v.r.n.l.) – Fehlen nur noch Marie, die im Hotel geblieben war und Hannah, unsere Starfotografin, die by-the-way fast alle Fotos in diesem Post gemacht hat! Danke, Hannah ;) 
Am nächsten Tag schauten wir uns noch das Regionalmuseum der Region Centrale an, das kleiner war als erwartet, schlenderten durch die Stadt und aßen Fufu zu Abend. Ein ganz entspannter Tag ging so zu Ende und am nächsten Morgen, ging es schon weiter nach Kara, die drittgrößte Stadt Togos (nach Lomé und Sokode)...

Das Faile d’Aledjo an der Straße nach Kara ©Hannah Kölle
 Noch weiter im Norden war der Harmattan noch stärker spürbar. Der Harmattan ist ein trockenheißer Landwind in Westafrika, der Saharastaub mit sich trägt. Er weht vor allem in der Trockenzeit zwischen Dezember und März.
Die Luft ist aber nicht nur trocken, sondern besonders in Kara viel mir auch noch auf wie diesig es war.

Angekommen in Kara, Hauptstadt der gleichnamigen Region ©Hannah Kölle
Nach dem wir erfolgreich 3Doppelzimmer gefunden hatten trafen wir Lea und Lena, zwei Mädels aus meiner WG, die ein par Tage vor uns losgereist waren.
Neben dem Markt und der Uni von Kara wollten wir außerdem ein paar Ausflüge machen.
Ziel Nr. 1 Koutammakou. In dieser Region lebt das Volk der Tamberma. Bekannt ist vor allem die besondere Architektur der Häuser und seit 2004 gehört diese Kulturlandschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die „Takieta“ der Tamberma ©Hannah Kölle
Auch wir sind mit einem Guide in ein solches Dorf gefahren und durften uns eines dieser Häuser von innen anschauen. Es war wirklich interessant, irgendwie aber auch komisch, denn wir schauten uns das Zuhause von Menschen an, die wir nicht einmal kannten. Ich fragte mich, wie es für die Menschen sein muss, wenn ständig Fremde kommen, um ihr Zuhause zu besichtigen... Die Menschen in der Gegend verdienen zwar am Tourismus, aber wie viel bekommt die Person, deren Haus wir uns anschauen und wie viel geht an die Verwaltung, den Guide, den Dorfchef etc... Das sind so Fragen, die mir durch den Kopf gingen.

Am nächsten Tag ging es für uns dann zum Sarakawa Nationalpark, durch den wir eine Stunde lang mit einen Jeep fuhren, auf der Suche nach Tieren. Und tatsächlich bekamen wir ein paar zu Gesicht: Antilopen, Gnus, Büffel und - mein persönliches Highlight – Zebras.

Durch den Sarakawa Nationalpark – Neben mit Patricia und Hannah (v.r.n.l)
Nur ein paar Meter entfernt von uns...Ein Blick in die Kamera bitte. ;) ©Hannah Kölle
Alles in allem war es ein super schöner Urlaub, es war schön mal aus der Großstadt raus zu kommen und etwas von Togo zu sehen. Es ist gar nicht so einfach die ganzen Eindrücke zu beschreiben, deshalb hoffe ich, dass die Fotos diesen Zweck ein bisschen erfüllen. Und wenn ihr Fragen habt: Immer her damit ;)

Liebe Grüße, Alina


Freitag, 6. Januar 2017

Frohes Neues!

2017 – Ein neues Jahr hat begonnen. Das letzte Jahr war für mich ein ziemlich ereignisreiches Jahr. Ich habe mein Abitur geschafft und ich bin nun in Togo. Auf fast 4 Monate meines Auslandsjahres kann ich nun schon zurückblicken...

Viele tolle Momente...
Ich habe viele neue Leute kennengelernt, Neues gelernt und erlebt. Allein vom letzten Monat (in dem ich gar keinen Blogeintrag geschrieben habe...ups) kann ich so viel erzählen.

Als wir am ersten Advent gemeinsam in der WG saßen konnte ich es gar nicht wirklich fassen, dass so bald schon Weihnachten sein soll. Ein bisschen Weihnachtsstimmung brachte immerhin mein Adventskalender-Windlicht (Danke Brigitte!!!) und unser Adventskranz – aus Palmenblätter und Muscheln!

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Dennoch war es einfach viel zu warm für Dezember und während mir am zweiten Advent Familie und Freunde von kaltem Dezemberwetter, Weihnachtsmarkt und Glühwein berichteten, saß ich am Strand, konnte im Meer baden und die Sonne strahlte vom Himmel...

Aber genug jetzt von klischeehaftem Weihnachten unter Palmen und sonniger Adventszeit, denn das ist ja nicht alles. Togo heißt ja nicht gleich nur Palmen und Sonne, es gibt so viel mehr, dass ich über den letzten Monat erzählen kann!

Ein Rückblick im Schnelldurchlauf... Ende November gab es einen Abend bei Midjo bei dem einige französische Freiwillige etwas zum Thema Handicaps erzählt haben, eingeleitet mit Sketchen und abgerundet von eine Diskussionsrunde zu diesem Thema. Mit dem Thema Handicaps komme ich ja auch bei meiner Arbeit in der Gehörlosenschule in Kontakt und ich fand den Abend sehr interessant. Danach  haben wir den Abend noch in einer Reggae-Bar ausklingen lassen und mittlerweile frage ich mich warum ich nicht schon viel öfter Reggae gehört habe....
An einem anderen Abend waren wir auf der „Foire international“, einer Art Messe. In meinem ersten Bericht aus Togo habe ich schon einmal über eine Foire geschrieben. So war diese hier auch, nur viel, viel größer mit ganz vielen Ausstellungständen, Imbissen, Musik...
Außerdem war ich mit Mara mal wieder auf dem Grand Marché, diesmal um Wichtelgeschenke zu kaufen. Und beim schönen Pagne konnten wir auch wieder nicht wiederstehen. Unsere WG-Wichtelbescherung haben wir auf den Montag vor Weihnachten vorgezogen, da an Weihnachten selbst mehrere von uns schon auf Reisen sein wollten. Es war ein toller Abend und ich merke einmal mehr, wie froh ich bin, mit diesen tollen Mädels zusammen zu wohnen.

Und dann gibt es noch so kleine Dinge, die mich freuen. Zum Beispiel, dass ich beim Einkaufen einen Gehörlosen treffe,  der mich erkennt und anspricht. Wir haben nicht einmal viel gesprochen, aber auch das bisschen hat mich super gefreut. 
Oder wie sehr sich mein Kollege Theophil gefreut hat, als ich ihm zu seinem Geburtstag Mamorkuchen mitgebracht habe.
Oder wenn die Kinder in der Schule mich mit ausgebreiteten Armen begrüßen und sich freuen, dass ich wieder da bin und wir gemeinsam UNO spielen können oder Armbänder flechten.
Oder wenn die Kinder im Deutschkurs schnell lernen, die Weihnachtslieder schön zu singen wie zum Beispiel „Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum...“
Generell bin ich super gerne bei Midjo-Togo, der Organisation bei der ich den Deutschkurs gebe. Und so kam es, dass ich auch Heiligabend dort verbracht habe.
Im Deutschkurs haben wir einen Sketch eingeübt mit deutschen Weihnachtsliedern, den die Kinder aufgeführt haben und ich muss sagen, ich bin richtig stolz auf sie! 
Außerdem  haben sie noch Tänze gezeigt, die sie im Tanzkurs eingeübt habe und später haben alle mitgetanzt! Es hat riesigen Spaß gemacht und war insgesamt ein wundervoller Tag.

Da Bilder ja bekanntlich mehr sagen als 1000 Worte, hier ein paar Eindrücke:


Am Tanzen und Feiern 
Die Kids bei Midjo

Joyeux Noel – Mit Charbel, Edem, Aaron, Valentina und Patricia bei Midjo Togo! 

Am nächsten Morgen ging es dann schon ab in den Norden. Genauer gesagt nach Sokode und Kara. Aber da ich noch nicht alle Fotos meiner Mitreisenden habe und dieser Bericht sonst auch vieeeeel zu lang werden würde erzähle ich euch davon im nächsten Post.


Liebe Grüße, Alina